Feinde

Klingt archaisch, aber man muss ja nicht drumrumreden. Es gibt Menschen, die sind Feinde, zumindest wenn man es mit der offenen Gesellschaft hält und die Demokratie und den Frieden grundsätzlich für gute Errungenschaften hält. Es ist ja geradezu atemberaubend, wie leichtfertig viele mit dem Autoritarismus flirten. Come on, ein bisschen Ausblenden globaler Ungerechtigkeit, eine Prise Zucht und Ordnung, ein wenig Einschränkung von Meinungsfreiheit, ein paar Notstandsregeln, damit die Wirtschaft wieder fit wird und uns die Migranten nicht überrennen, ja, warum nicht. Nutzt aber nix, diese Menschen zu stigmatisieren, man muss mit ihnen reden. Was dabei rauskommt, steht in diesem Heft.

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Inhalt

Ihr doof, wir gut

Unsere Gedanken zum neuen Heft kommen diesmal vom Filmregisseur Dietrich Brüggemann, der uns in einer Mail vorwarf, „herablassend und unterkomplex“ zu sein. Das wollten wir natürlich mal genauer wissen

Refugees welcome

Die nettesten Menschen in der AfD sind Migranten!

Dem Bimmeln so nah

Himmelherrgottsakra: Nachbarn fetzten sich besonders oft, in Bayern gern wegen der Kuhglocken. In diesem Fall sogar jahrelang

Stolz und Urteil

Überfällt der verrückte Putin als Nächstes Estland? Erkundungen in einer Grenzstadt, in der das einige fürchten, und die Mehrheit so tut, als hätte sie kein Problem damit

Gekommen, um zu bleiben

Sie stecken in Bratpfannen, Outdoorkleidung, Kosmetik und mittlerweile im Wasser: PFAS, sogenannte Ewigkeitschemikalien, die uns krank machen. Gerade wurden 11 Manager in Italien zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie über Jahrzehnte das Wasser in Venetien verseucht haben

Sie küssten und sie schlugen sich –  Im Kalten Krieg wusste man noch, wer der Feind war. Heute eher nicht

Bis aufs Blut – Mit vielen ins Bett zu gehen, kann man mögen. Aber bei diesen Tieren hört der Spaß auf

Die Wummenizer – Achtung, hier wird scharf geschossen! 

Dem Bimmeln so nah – Für einen Ruhe suchenden Autohändler war eine Kuh mit Glocke zu viel

Indian Kummer – Gegen diesen Protest in Brasilien sind deutsche Demos unfassbar langweilig

Gekommen, um zu bleiben – Die Chemieindustrie denkt langfristig: Ihre Gifte sind auf ewig im Boden

Am rechten Rand– Dahin gehen, wo’s wehtut

Refugees welcome – Die nettesten Menschen in der AfD sind Migranten

Auf sie mit Gebrüll! – Wie der Staat dazu beiträgt, Muslime zu Feinden zu machen

Strahlend schön – Wie ein Fotograf seinem Krebs zu Leibe rückte

Ich gegen mich – Über den Hass auf den eigenen Körper 

Stolz und Urteil – In Estland haben manche Schiss, vom Nachbarn
Russland überfallen zu werden

Macho im Kopf – Warum ich immer wieder auf Männer reinfalle, die Arschlöcher sind

Vergessen in der Wüste – Die Westsahara kämpft allein gegen Marokko

 

Mitarbeiter dieses Hefts

Bobi Bazooka

Artdirektor

Manchmal hilft gegen Feinde nur das ganz große Geschütz – weswegen Bobi Bazooka (52) schon vom Namen her wunderbar zu unserem Vorhaben passte. Für die aktuelle DUMMY-Ausgabe war der grafische Spagat riskant: Wie friedliebend muss ein Magazin zum Thema Feinde ausschauen? Muss es ordentlich knallen, oder darf’s auch versöhnlich sein? Ganz untypisch für eine Panzerfaust navigierte Bobi zielsicher zwischen den Extremen.

Jane Hilton

Fotografin

Seit vielen Jahren dokumentiert die englische Fotografin Jane Hilton (59) die Kultur in den USA – und dazu gehört natürlich auch der absurde Waffenkult. Viel mehr als die ballernden Amis auf einem Schießstand in L.A. faszinierten Jane die Ziele. Eine Sammlung von durchlöcherten Stillleben, die den Waffenkult in den USA auf den Punkt bringt. Nach dem Besuch war Jane klar, sie will lieber weiter nur Fotos schießen.

Teseo la Marca

Reporter

In den letzten zwei Jahren besuchte Teseo La Marca (32) muslimische Communitys in ganz Deutschland mit dem Ziel, die polarisierte Islamdebatte einem Realitätstest zu unterziehen. Im August erscheint sein Buch „Die fehlgeleitete Islamdebatte und ihre Folgen“.