Väter

Wir müssen mal! Und zwar dringend über die Rolle der Papas reden, denn die ist vielschichtiger geworden. Sie definiert sich nicht mehr nur über Blutsverwandtschaft. In Patchworkfamilien oder in schwulen Pflegefamilien gibt es Väter, die eine größere Nähe zum Kind haben können als sein biologischer Erzeuger. Ein Heft wie ein guter Dad.

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Inhalt

Der Wixer von London

Eine Eloge auf den größten Samenspender der Welt

Mad dad / Die neuen Väter wollen genauso gut wie die Mütter sein

Eine unerhörte Geschichte / Schwule Kinder zu schwulen Pflegeeltern. Eigentlich ganz einfach. Oder nicht?

Feuchter Traum / Bei den Seepferdchen werden die Hengste schwanger

Das ist doch die Höhe / Kinder, die auf ihre Väter pinkeln? Ein wunderbares Fotomotiv!

Sie und wir / Ihre Väter kämpften und starben im Jugoslawienkrieg

Tauschbeziehung / Dieser Fotograf hat sich an einsame Mütter rangemacht

Alter Vader / Ohne Vaterkomplexe gäbe es kein „Star Wars“

Abgezwackt / Die Pille für den Mann ist doch kein Fußball

Der Mann, der weiß, was Frauen wollen / Sagen wir mal so: In Liechtenstein ist die Demokratie etwas unterentwickelt

Eine ganz normale Familie / Ein Vater ohne Arme und Beine, der mehr Lebenslust ausstrahlt als viele Nicht-Behinderte

Ein Trauerspiel / Ein getrenntes Paar verliert seine Tochter und noch viel mehr

Der Schaum der Tage / Wer ist dieser Mann, der jedes Jahr an derselben Stelle am Meer steht und in die Wellen guckt?

Mitarbeiter dieses Hefts

Vera Rammelmeyer & Barbara Bättig

Artdirektorinnen

Diese DUMMY-Ausgabe hat keinen Vater, dafür aber zwei Mütter – die Grafikdesignerinnen Vera Rammelmeyer (43) und Barbara Bättig (43). Gemeinsam betreiben sie die Agentur mischen (die Miteigentümer Harri Kuhn und Fabian Lefelmann wollen wir an dieser Stelle nicht verheimlichen), deren Bandbreite beeindruckend ist: Neben Zeitschriften und Büchern entstehen dort Designs für Olivenöl, Marzipanpralinen, Schokolade oder Kaffee. Es gibt also durchaus eine gewisse Hinwendung zum Kulinarischen, weswegen der Arbeitsauftrag von DUMMY schlicht und einfach ausfiel: Macht es lecker! Und was soll man sagen? Barbara und Vera haben geliefert. Ein Menü aus bis auf den i-Punkt gegarten Schriften, ein delikater Satzspiegel und ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Bild und Text. Sollten wir irgendwann endlich mal die Line Extensions in Richtung Beverages & Food realisieren, stehen wir bei mischen wieder auf der Matte.

https://www.mischen-berlin.de

Alida Bremer

Autorin

Eine Seite in diesem Magazin würde nicht genügen, wollte man all das auflisten, was die kroatisch-deutsche Schriftstellerin Alida Bremer (62) bereits geschrieben, übersetzt oder herausgegeben hat. Ganz nebenbei kuratiert sie noch Ausstellungen, hält Vorträge, sitzt in Jurys oder moderiert Lesungen. Für DUMMY hat sie einen berührenden Text über vier Väter und deren Familien geschrieben, jede von ihnen auf andere Weise traumatisiert durch die Kriegserlebnisse im ehemaligen Jugoslawien. Auch Alidas Vater gehörte zu dieser Generation. Nachdem der Bauernhof seiner Familie im Krieg zerstört worden war, zerbrach er psychisch ¬– und schaffte es nie wieder, sich zu erholen, bis er am Ende depressiv und dement starb. Nicht allein deshalb ist es Alida, die im kroatischen Split geboren wurde und heute in Münster lebt, so wichtig, zwischen den Kulturen zu vermitteln: den zahlreichen auf dem Balkan und überhaupt allen kulturellen Identitäten Europas.

Hayahisa Tomiyasu

Fotograf

In Japan gibt es eine andere Sicht auf die Dinge – das ist nicht erst bekannt, seitdem der Zenbuddhismus in der westlichen Kultur angekommen ist. Auch der Fotograf Hayahisa Tomiyasu (39), der zwischen Zürich und dem japanischen Chigasaki pendelt, preist das Einfache des Alltäglichen. Unverkennbar ist dabei die Nähe zu dem Künstler Peter Piller, bei dem Hayahisa an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert hat. Ebenso wie Piller hat sein Meisterschüler einen sehr eigenen Blick auf die Dinge, die manchmal ganz naheliegend sein können. Hayahisas Fotografien eines Penis, aufgenommen in allen erdenklichen (und möglich-unmöglichen) Positionen, strahlen eine Klarheit und grafische Ästhetik aus und amüsieren gleichzeitig durch den Witz der eigenwilligen Bildkomposition. So schlicht und gleichzeitig raffiniert hat man (s)einen Penis noch nie gesehen. Es lebe die Zen-Kunst!