Jubiläum

„Den Leser dort abholen, wo er steht“: Dieses schaurige Bild wird von Medienleuten gern verwendet, um ihre Arbeit zu beschreiben. Das heißt: Bitte nur das liefern, was nicht weh tut, nicht aufregt, nicht zum Nachdenken anregt. Der Leser, diese volatile Kreatur, darf nämlich nicht zu sehr gefordert werden, sonst kündigt er womöglich das Abo. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Dass es die Menschen durchaus schätzen, wenn man ihnen auch mal etwas zumutet. Wenn das Lesen eines Magazins nicht nur Zuckerschlecken ist. Nach wie vor soll jede DUMMY-Ausgabe eine Art Ausstellung zu einem Thema sein – von Autoren, Illustratoren und Fotografen zusammengetragen, von einem Artdirektor kuratiert. Zum Jubiläum haben wir die Latte höher gehängt: Diese Geburtstagsausgabe wurde von 40 Grafikern gemeinsam gestaltet, die insgesamt 40 Geschichten ins Szene setzen – zu allen bisher erschienenen DUMMY-Themen. Es ist, man kann das schon so sagen, eine kleine Bestandsaufnahme des Grafikdesigns in Deutschland – und es war natürlich der totale Wahnsinn.

In den WarenkorbSehr faire 8 €

Inhalt

Das Ende vom Glied

In Deutschland erkranken etwa 600 Männer im Jahr an Peniskrebs. Manchen von ihnen rettet nur eine Amputation das Leben

Nr.1 / Über den König von Deutschland

Glauben / Reiseführer in den Himmel

Tourist / Trash aus aller Welt

Liebe / Eine sachliche Romanze

Kinder / Besuch bei autistischen Drillingen

Türken / Dumm wie (Döner-)Brot: Claudia Roth

Glück / Tanz bei mir: happy people

Essen & Trinken / Ein Sternekoch serviert Gürteltier

Werben & Verkaufen / So bringt man Obst an den Mann

Juden / Was koscher ist

Berlin / Niemand hasst Berlin so sehr wie die Süddeutsche Zeitung

Schweiz / Ganz stark, die Halbstarken in der Schweiz

Jugend / Das Heft fiel dieser Collage zum Opfer

Revolution / So peinlich war die Wende

Deutschland / So haben Sie Hitler noch nicht gesehen

Angst / Schockierende Bilder aus der Geisterbahn

Familie / Die Mafia auf der Couch

Männer / Irre, wie die Village People entstanden sind

Polizei / Das geht mir nicht in den Cop

Scheiße / Zwei Nazis unterhalten sich beim Kacken

Mama / Er hat es wieder getan! (Die Kleider seiner Mutter angezogen)

Fußball / Das größte Eigentor aller Zeiten

Freiheit / Diese Menschen sind so krank, dass sie kiffen dürfen

Atom / Wunderschön, diese mutierten Schmetterlinge aus Fukushima

Osten / In Burma fand es George Orwell richtig schlimm

Tempo / Nachdenkliche Rennfahrer

Geheimnisse / Manchmal können Journalisten extrem dumm fragen: Warum eigentlich?

Sex / Geiles Gespräch über die Erotikbranche

Provinz / Ist Paderborn womöglich doch nicht so schlecht?

Spaß / Wie ich mal mit der langweiligsten Frau der Welt zusammen war

Leben / Voll daneben: Wo ein Weg ist, ist auch ein Pfad

Ich / Ein Mann, ein Theater – das muss reichen

Behinderte / Auf diesen Rollstuhl kann man neidisch werden

Schwarze / Vergesst Wallraff: Dieser Undercover-Reporter war viel besser

Frauen / In diesen Häusern wurden Sklavinnen gehalten

Gefahr / Was so in Patronen steckt

Verbrechen / James Ellroy über den Mord an seiner Mutter

Mitarbeiter dieses Hefts

Markus Büsges

Batman

Markus Büsges hat die 39 Kollegen, die ihre Arbeit für dieses Jubiläumsheft beisteuerten, nervenstark orchestriert und gab nach der Arbeit Folgendes zu Protokoll gab: „Dass Grafikdesigner so zuverlässig und allürenfrei sind, hätte ich nicht gedacht.“ Büsges Grafik-Design-Studio heißt übrigens leomaria und arbeitet für verschiedene Kunden in den Bereichen Corporate-, Editorial- und Web-Design. Nägel vom Art Directors Club, Lead Award, iF Award und Joseph Binder Award - hat Büsges natürlich alles schon gewonnen.

Ralf Biller

Robin

Im Schlepptau von Markus Büsges stand plötzlich Ralf Biller im Raum, von Büsges in den höchsten Tönen gelobt. Tatsächlich entpuppte sich der Wurstsalat-Liebhaber aus den Schwarzwald als der perfekte Robin für Batman Büsges, um die schier unglaublich große Artdirectorschar dieses Heftes im Zaum zu halten.