USA

Man könnte an diesem Land verzweifeln: der alltägliche Rassismus, der Siegeszug evangelikaler Radikalinskis, die Hybris, anderen Völkern die eigene Kultur aufzudrängen und das als Freiheitsexport zu deklarieren. Und gleichzeitig ist man diesem Land (zumindest wenn man nicht in der DDR leben musste) so unendlich dankbar. Für die Beendigung des Nazispuks, aber auch für die kulturellen Exportschlager: Musik, Filme, Bücher – alles dazu angetan, den stets von Verspießerung bedrohten Deutschen die ungemein erfrischende Idee eines anderen Lebens zu vermitteln. Aber wie geht es mit uns weiter? Es ist ja nicht nur so, dass uns Amerika durch den Irrsinn in den Straßen und den Reihen der Republikaner fremder geworden ist – die viel größere Dynamik liegt im Desinteresse der zukünftigen amerikanischen Mehrheit an Europa. Zeit um zu reden.

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Inhalt

Alemania? No me interesa

In den USA finden deutsche Interessen nur noch wenig Gehör; ein Interview mit Jan Techau von der American Academy

Dirk Gieselmann DUMMY

Der Himmel über Brändenbörg

Nie „on the road“, immer nur von A nach B, aber nicht hier, im Speckgürtel von Berlin, wo der Himmel weit ist und die Lust nach gesundem Leben weit weg

Das schwarze Haus / Eine traurige Mordgeschichte aus Obamas Nachbarschaft

Make America Great Again / Forget Trump vs. Hillary: Lincolns Wahlkampf war der beste

Ein Fall für die Monopolkommission / Amerika liegt auch woanders

Americania / Die Somalier in Minneapolis hatten´s gut, bis einige von Ihnen den Dschihad entdeckten

Very funny / Austauschschüler packen aus

Auf der Walz / Hell´s Angels, mal bitte weiter blättern: ein Harley-Bashing

Land´s end / Die USA sind ganz schön verarmt. Eine Fotoreise

Forget it / Unglaublich, aber erst seit Kurzem gibt es ein Sklavereimuseum

IS / Wie die Nation of Islam die schwarze Freiheitsbewegung unterwanderte

Wollen Sie Gott wirklich downloaden? / Die spinnen, die kalifornischen Nerds

Als ob / How Putin try to imitate the US

Born in the BRD / Ramstein ist nicht nur eine seltsame Band (dann aber auch Rammstein), sondern vor allem die größte US-Stadt außerhalb Amerikas

  • DUMMY USA
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Mitarbeiter dieses Hefts

zmyk DUMMY

zmyk

Artdirektoren-Kollektiv

Eigentlich ist es ja eine eherne Regel, dass jede Ausgabe von einem anderen Art-Direktor gestaltet wird. Eigentlich. Aber mit Jan Spading macht es einfach so viel Spaß, dass er nun schon die dritte Ausgabe gestaltet. Natürlich haben wir einen schönen Kniff, das zu verkaufen: Wir erklären es einfach damit, dass sich da jemand neu erfunden hat, ein ganz anderer geworden ist. Was ja meist ein Schmarrn ist, aber diesmal stimmt es sogar: Denn Jan hat vor kurzem zusammen mit Oliver Griep das Designbüro zmyk gegründet, und ebendieses Büro hat ja noch nie ein DUMMY gestaltet! Nun aber, und es war eine Freude. Denn Jan, Oliver und die dazugeholte Ann Eckert haben zusammen ein derart großes Zeitschriften-Gestaltungswissen und -können, das dieses Heft nicht anders werden konnte als, nun ja: classy, wie wir Amerikafreunde sagen. Uns zwanghaften Melancholikern, die wir immer wieder in alten Jahrgängen epochaler amerikanischer Magazine wie „Time“, „Look“ oder „Esquire“ blättern, wurde beim Blick auf die Layouts ganz warm ums Herz.

Hannes Wiedemann DUMMY

Hannes Wiedemann

Fotograf

Wo andere sich würgend abwenden, schaut der Berliner Fotograf Hannes Wiedemann unerschrocken hin. Für uns war er bei den Grindern in Kalifornien, obskuren Garagentüftlern, die Cyborgs sein möchten und sich dazu Computerchips unter bluttriefende Hautlappen schieben, um ... Puh. Jetzt ist uns schon wieder schlecht. Wie macht dieser Wiedemann das bloß? Er selbst hat eine plausible Erklärung: „Das massenhafte Ausnehmen von Fischen in meiner Kindheit hat mich desensibilisiert. Mein Onkel hatte einen Teich.“ Aber noch wahrscheinlicher ist diese Erklärung: Direkt nach seiner Ankunft bei den Grindern in Kalifornien wurde Hannes standesgemäß mit einer Handvoll Pillen, obskuren Pilzsporen und diversen anderen Dingen, die in Kontinentaleuropa weniger geläufig sind, versorgt. Es handelte sich um sogenannte „Nootropics“ oder „smart drugs“, die angeblich eine doppelte Wirkung entfalten: Während man noch schneller noch mehr arbeiten können soll, werden zeitgleich die einsetzenden Alterungsprozesse bekämpft. Bemerkt hat unser Fotograf nichts davon. Nun hofft er, dass die Wirkung vielleicht zeitversetzt eintritt. „Nur bei Experimenten namens ‚transdermal viagra‘ war für mich Feierabend.“