Atom

Da waren wir eindeutig unserer Zeit voraus. Die Idee war, pünktlich zur Bundestagswahl ein Atom-Heft auf den Markt zu schmeissen, das noch einmal deutlich macht wie gefährlich und verhängnisvoll diese Technologie ist. Wir veröffentlichten die vielleicht umfangreichste Magazin-Geschichte über das illegale Atommüllager Asse, besuchten verstrahlte Gelegenheitsdiebe in Brasilien, sprachen mit Tauchern, die nach verschollenen Bomben suchten, analysierten ein altes Schulheft und fuhren für eine Modestrecke nach Gorleben. Es war die politischste Ausgabe in der Geschichte von DUMMY. Am Ende half es aber nicht viel. Die Atom-Freunde durften die nächste Regierung stellen, erst nach Fukushima interessierte man sich wieder so richtig für unser Heft.

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Inhalt

„Atomkraft ist auch ökonomisch Selbstmord“

Gespräch mit einem, der es wissen muss, nämlich mit Gerd Rosenkranz

Busenwunder

Warum heißt es eigentlich Atombusen?

Was zu demonstrieren war / Diese Menschen zeigen Haltung: Eine Fashionstrecke aus Gorleben

Der Schaltplan / Wege zwischen Politik und Energiewirtschaft

Amour Fou / Warum Frankreich immer strahlen muss

Spur der Steine / Die Wismut lieferte das Uran für Moskau, heute wird dort in Radon gebadet

Schweres Wasser / Am 5. Februar 1958 plumpste eine Atombombe in den Atlantik. 50 Jahre später ist sie immer noch da

Das Schulheft / Ein Fundstück von 1987, dem Jahr danach

Sturm und Zwang / Wie ich und meine Familie den atomaren Erstschlag überlebten

Alles ist erleuchtet / Wie Roberto und Wagner die größte Strahlenkatastrophe Brasiliens auslösten

Verdammt lang hin / Wie schafft man es, den Menschen in 100.000 Jahren Hinweise auf unseren Atommüll zu geben?

Bombenstimmung / Wenn das amerikanische Militär den Ernstfall probt, bleibt kein Stein auf dem anderen

Die Asche meiner Mutter / Keiji Nakazawa hat Hiroshima überlebt und seine Erlebnisse in Mangas verarbeitet – ein Auszug

Die weissen Sümpfe von Wittmar / Im Endlager Asse lagert der Atommüll einer euphorischen Zeit. Drinlassen ist schlimm, rausholen womöglich noch schlimmer.

Mitarbeiter dieses Hefts

Ernst Bettler

Eine Art Direktor

Googeln Sie mal diesen Namen. Und? Eben.

Karen Naundorf

Autorin

Lateinamerika-Korrespondentin Karen Naundorf (34) reiste für DUMMY in die brasilianische Stadt Goiânia, um die unglaubliche Geschichte zweier Diebe zu recherchieren, die 1987 die größte Strahlenkatastrophe des Landes ausgelöst hatten. Vor Ort musste sie feststellen, dass viele Bewohner Goiânias nicht gerne darüber reden – sie tun so, als hätte es das Unglück nie gegeben.

Stefan Krücken und Tobias Kruse

Reporter und Bild-Chef

Vor der Reise nach Bad Schlema hatte die Redaktion DUMMY-Reporter Stefan Krücken (35) und Bild-Chef Tobias Kruse (30) ordentlich Angst eingejagt. Schließlich stammt die Hälfte des Weltwissens über krebserkrankende Niedrigstrahlung aus der ehemaligen Mondlandschaft in Sachsen, wo die Russen einen unglaublichen Raubbau an Menschen und Natur betrieben, um an Uran zu kommen. Letztlich fanden es Krücken und Kruse aber ganz lauschig dort.

Hubert Mania

Autor

Vor der Zeitbombe Asse hat Hubert Mania (45) schon vor 30 Jahren gewarnt, lange bevor die Asse Schlagzeilen machte. Bis heute versucht er, die teils komplexen Vorgänge im Untergrund verständlich zu machen. Im Rowohlt-Verlag erschien kurz nach diesem DUMMY sein Buch „Die Väter der Atombombe."