„Zu Hause ist es doch am schönsten.“ So floskelhaft wurde einst die Gemütlichkeit gepriesen, der Rückzug ins Private, nachdem die Welt draußen in Trümmer gelegt worden war. Polstergarnitur, Schrankwand und Schnittchen auf dem Tisch gehörten zur festen Ausstattung. Zu Hause war aber schon immer nicht für alle eine gemütliche Angelegenheit, neben den Opfern der Gentrifizierung gibt es auch viele, die Angst vor häuslicher Gewalt haben. Man kann daher nur hoffen, dass sich konservative Politiker, die vor nicht allzu langer Zeit nichts Schlimmes daran fanden, wenn Männer ihre Frauen vergewaltigen, wirklich besonnen haben – und das behauptete Bewusstsein für dieses Problem nicht nur dazu dient, Muslime madig zu machen, weil die ja bekanntlich ihre Frauen rund um die Uhr kujonieren. Überhaupt lassen sich die vor Kriegen und Armut fliehenden Menschen prima gebrauchen, um eine überkommene Definition von Heimat aus der Kiste zu holen, deren Integrität durch Fremde bedroht wird. Umso wichtiger, dass man nicht Nationalisten und ihren frustrierten Wählern das Feld überlässt, wenn es gilt, Begrifflichkeiten der Ankunft und des Fortgehens, des Sich-heimisch-Fühlens und der Entfremdung mit Inhalten zu füllen. Dieses Heft soll definitiv dazu beitragen.

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