Als im Bundestag die Mehrheit der Parlamentarier für die Homoehe stimmte, kam damit ein schier ewiger Prozess gesellschaftlicher Entwicklung zu einem Ende: Vom schnurgeraden Familienbegriff christlich geprägter Konservativer hin zur gesetzlichen Gleichstellung von Lebensentwürfen jenseits der heteronormativen Norm. Die Politiker vollzogen damit nur das nach, was in weiten Teilen der Gesellschaft längst common sense ist. Dass nämlich die sexuelle Orientierung eines Menschen kein Grund für eine Ungleichbehandlung sein kann. Und dennoch gibt es auch in Deutschland noch zu viele Orte, an denen Schwule diskriminiert werden. In einer sich weltoffenen wähnenden Stadt wie Berlin ist die Zahl der Übergriffe zuletzt angestiegen, die Fußballbundesliga ist natürlich weiterhin ein Hort heterosexueller Monokultur, und in den Flüchtlingsheimen müssen sich schwule Männer vor Mitbewohnern in Acht nehmen, die in ihrer Religion lediglich eine Legitimation für Übergriffe auf andere sehen. In einer Welt, in der in demokratischen Ländern Grundrechte erodieren, gilt es viele Errungenschaften wachsam zu verteidigen. Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus, Fremdenhass sind schwer auszurotten, und manchmal kommt es einem vor, als ob die glückseligen Inseln der Akzeptanz langsam wieder kleiner würden.

Schwule

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