Reicht es nicht mal langsam mit der Emanzipation? Wurde mit Angela Merkel im Kanzleramt und Anne Will im Abendprogramm nicht genug erreicht von dem, was sich gestandene Emanzen noch vor zehn Jahren erträumten? Sollte nicht wieder mehr Zeit sein fürs Kinder kriegen? Wäsche waschen? Hemden bügeln? Seit jeher können sich Frauen beruflich schwieriger verwirklichen als Männer, weil ihnen selbstverständlich die Rolle als Mutter und Haushälterin zugewiesen wird. Damit es so bleibt, unterband die bundesdeutsche Nachkriegspolitik die Kinderbetreuung außerhalb der Familien jahrzehntelang nach Kräften. Keine Kita-Plätze, keine Ganztagsschulen, kein bezahlter Erziehungsurlaub für Männer. Also auch kein Wunder, dass sich immer mehr Frauen gegen das Kinderkriegen entschieden. Nun sind diese Frauen – Vorsicht, kinderlose Akademikerinnen! – schuld am Zusammenbruch der sozialen Sicherungssysteme.