Geheimnisse

Uh, mysteriös. Diese Ausgabe entstand zu einer Zeit, in der gerade der ehemalige Bundespräsident Wulff schwer unter Beschuss stand, weil er aus seinen Finanzen und den Zuschüssen seiner Freunde ein großes Geheimnis zu machen schien. In diesem DUMMY schafften wir es erfolgreich, nicht in die Welt der paraphysikalischen Phänomene abzugleiten, sondern mehr oder weniger auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Wir trafen einen Mann, der seine Frau mit einer Aufblaspuppe hintergeht. Fanden einen irren Doppelagenten, der die Nazis an der Nase herumgeführt hatte. Und machten uns auf die Suche nach einer Frau, die jahrelang tot vor dem Fernseher gelegen hatte.

In den WarenkorbSehr faire 8 €

Inhalt

Was so noch NIE JEMAND gemacht hat

Traurig, aber das deutsche „Vice“ macht dicht. Zum Trost kommt hier der vicigste Text, der je in DUMMY erschien. Über einen Mann, der sich im Keller seiner Mutter Sexpuppen baut

Gute Entwicklung / Erstaunlich, was bei Doppelbelichtung alles so zum Vorschein kommt

Ich weiß es schon – von Sally / Unglaublich, was manche Menschen so weitertratschen

Post mortem / Mit Briefen aus dem Jenseits wurde meine Grosstante am Leben erhalten – Geschichte eines abstrusen Kartenspiels

In bester Lage / Über einen Mann, der sich im Wald versteckt und dort sein Glück fand

In Vino Veritas / Mein Besuch bei den Anonymen Alkoholikern – in drei Teilen

Joyce Carol Vincent / So heißt die Frau, die drei Jahre tot vor ihrem Fernseher saß – eine Spurensuche

Eine dunkle Angelegenheit / In diesem Park liegen manche aufeinander und andere auf der Lauer

Was er nicht weiß / Wie man als Frau seinen Mann betrügt – ein Hohelied auf das Fremdgehen

The man who wasn‘t there / Wie ein Katalane den Nazis weismachte, er spioniere für sie

Odenthals Pech / Mal unter uns: Das Detektivspielen ist ganz schön dröge

Economic Hit Man / Wie man andere Länder Schulden machen lässt und selbst reich wird dabei

Ich habe nicht die Absicht, eine Mauer zu errichten / Aber ich binde euch auch nicht auf die Nase, wie beschissen es mir geht

Töte deine Nächsten / Mann und Frau, drei Söhne und eine Tochter waren mal eine Familie. Jetzt lebt wahrscheinlich nur noch der Mann

Aus dem Häuschen / Vielleicht sind die Schweizer doch das geheimnisvollste Volk in Europa

Mitarbeiter dieses Hefts

Julia Vukovic, Giuseppe Vitucci

Artdirektion

Julia Vukovic und Giuseppe Vitucci brachten nicht nur eine besondere phonetische Nähe zueinander mit, sondern auch die eingespielte Gelassenheit zweier seit langer Zeit aufeinander eingeschworener Menschen. Diese Routine konnten die beiden auch gut gebrauchen, um den Schauergeschichten, die täglich in der Redaktion anlandeten, eine erschütterungsfreie Gestaltung angedeihen zu lassen.

Robert Felgentreu

Fotograf

Der Fotograf Robert Felgentreu (30) hatte über einen Freund erfahren, dass es in Westberlin einen Mann gibt, der seit 18 Jahren tagsüber in der Stadt bettelt und den Rest seiner Zeit in einem Versteck im Wald verbringt. Felgentreu, der sich in seiner Arbeit auch früher schon öfter mit Aussteigern beschäftigt hatte, fuhr hin und war sofort fasziniert von Bojan, der so gar nicht in das Klischee des Obdachlosen passen wollte. Für dieses DUMMY lieferte er nicht nur wunderbare Bilder, sondern auch noch kurze Texte, die aus den Gesprächen mit Bojan entstanden sind.