Nummer Eins

Mit der ersten Nummer, finanziert aus den Spargroschen der Gründer Heike Blümner, Jochen Förster und Oliver Gehrs, haben wir uns ordentlich ins Zeug gelegt. Die Reporter fuhren nach Essen, um die Aldi-Brüder aufzuspüren und handelten dem Verlag gleich mal eine surreale Korrespondenz mit den Anwälten der Milliardäre ein, der amerikanische Sexkolumnist Dan Savage erklärte, warum die Deutschen im Bett gern Windeln tragen, und der damalige Spiegel-Chef Stefan Aust musste ertragen, dass ihm DUMMY gleich mal ans Bein pinkelt. Das Medienecho war tausend Mal größer als die Auflage. Nur die SZ nörgelte herum. Kein Mumm und so. Da mussten wir natürlich weitermachen.

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Inhalt

Der Stefan Aust-Komplex / Der SPIEGEL-Chefredakteur ist Deutschlands mächtigster Journalist. Sein Leben spiegelt die Entwicklung der ’68er auf dem Weg zur Macht.

Pietro Aretino / „Ficken! Ficken! Ficken!“: Europas erster Pornograf kam zu früh für die Renaissance-Zeit.

Blonde Bestien / Vor fast 500 Jahren irrten die ersten deutschen Kolonialisten erfolglos durch den Urwald Venezuelas. Das Gold fanden die Spanier.

Mein erstes mal / Jeder hat mal klein angefangen. Sechs Prominente zeigen in dummy, was am Beginn ihrer Erfolge stand.

Der Top-Tourist / Wer worauf Acht geben muss, wenn unser erster Mann im Staat auf Reisen geht. Mit Johannes Raus Entourage unterwegs.

Das erste mal nur reden / Benjamin von Stuckrad-Barre schickt sein Alter ego auf die Bettkante. Protokoll eines Puffbesuchs.

Energie Kottbusser Tor / Der Ort, wo alle den Dicken machen. Eine Fotoreportage aus Berlin-Kreuzberg.

Sanaa / “ …because it’s more beautiful“: Das japanische Architekten-Duo sucht das Maximum im Minimalen.

Robert Johnson / „Me and the Devil Blues“: Der amerikanische Sänger und Komponist war der erste Rock’n’Roller der Popgeschichte.

Ulrich Lamsfuss / „Galerie dummy“: Der Berliner Künstler Ulrich Lamsfuß weiht unsere Ausstellungsräume ein.

Kultur / Film: „Moralisch gesehen“: Malin Schwerdtfeger über „Herr Lehmann“. Musik: „Echoes“ von The Rapture. / Film: „dummy“ von Greg Pitkin. /Literatur 01: „Die Romantiker“ von Barbara Gowdy, „Tal der Puppen“ von Jacqueline Susann.

Olaf Dante Marx / „Schönere Wahrheit“: Dummer Rock war der größte Feind des Pop-Journalisten. Aus seinen Texten sprach große Liebe zum utopischen Potenzial von Musik.

Die Designer-Eins / Drei führende deutsche Typografen erklären, was bei der Gestaltung der Ziffer zählt.

Sind Sie eine Eins? / Zahlen sind eine Frage des Charakters. Im dummy-Enneagramm-Quiz können Sie sich selbst nummerieren.

Mitarbeiter dieses Hefts

Portrait Heike Blümner

Heike Blümner

Mitgründerin

Zunächst mal: Heike Blümner hat sich den Namen DUMMY einfallen lassen. Genial! Bevor sie unser Magazin mit erdachte, drehte sie tolle Dokumentarfilme über Hip-Hopperinnen in New York und gründete die Agentur Flora & Fauna. Für die erste Ausgabe interviewte sie den offenherzigen, amerikanischen Sexkolumnisten Dan Savage. Übrigens blieb Blümner gar nicht lange an Bord. Nach der zweiten Ausgabe war schon Schluss - da drängte es sie schon wieder zu neuen Taten.

Portrait Jochen Förster

Jochen Förster

Mitgründer

Mönchengladbach-Fan, Literaturkritiker, Cineast, Weltreisender, Drogenspezialist, Magazinmitgründer: Was ist Jochen Förster eigentlich nicht? Bis zum 15ten Heft war er zudem ein wertvoller DUMMY-Mann, dessen Editorials vor politischem Furor sprühten, der auf Geschichten kam, die anderen nie eingefallen wären. Umso schlimmer, dass er sich dann nach München verabschiedete, um dort Textchef von GQ zu werden. Aber Männer wie ihn wird man nie ganz verstehen. Auch das macht sie aus.

Porträt Oliver Gehrs

Oliver Gehrs

Mitgründer

Oliver Gehrs ist der Einzige, der vom Gründertrio übrig geblieben ist. Erstaunlich ist das vor allem deshalb, weil er früher alle zwei Jahre den Job gewechselt hat: taz, Berliner Zeitung, Spiegel, Süddeutsche - nirgendwo hielt er es lange aus. Nur bei DUMMY ist es anders. Selbst nach fast zehn Jahren ist die Lust, ein Heft frisch wie Kernseife zu machen, ungebrochen.