Nichts
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Inhalt
Wir Disperados / Am Monatsende wird der Gang zum Geldautomaten zur Grenzerfahrung
Ohne Worte / „Was hast du denn?” Mit dieser Frage beginnen oft die besten Gespräche
Das kann doch nicht wahr sein / Sollen andere die Homöopathie bashen – wir stehen zu unseren Kügelchen
Undercover / Fotos von Angeklagten, die nicht fotografiert werden wollen
Geisterjahre / Diese Frau war für ihren Mann schon recht schnell ein Nichts
In weiter Ferne, so nackt / Blanke Ärsche auf Wanderschaft
Die reine Leere / Für Philosophen ist das Nichts alles
Lasst mich in Ruh / Wo findet man in Berlin Stille? Auf dem Friedhof? Naja, auch da stirbt langsam was
Kein Sex ist auch keine Lösung / Gehts noch? Dieser Mann will einfach mit niemandem ins Bett gehen
Müsst ihr immer so schwarzmalen? / Über das Nichts in der Kunst, das oft sehr dunkel ist
Keine Nichtigkeiten / Im DDR-Knast schufteten Frauen für Westfirmen und warten heute noch auf eine Entschädigung
Costa del Nada / So schön: Ein Ferienort ohne Tourismus
Prolog im Himmel / Die Bibel lügt: Gott wollte uns gar nicht
Mitarbeiter dieses Hefts

Art-Direktor
Bereits nach dem ersten Gespräch war klar, dass Gunnar Bauer (52) der richtige Mann für das Nichts ist. Schon in der Kommunikation zeigte Gunnar, dass weniger oft mehr ist. Auf ausschweifende Mails unsererseits folgten oft nur wenige Zeilen, die jedoch Hand und Fuß hatten. Und auch im Layout erwies sich Gunnar, der je zehn Jahre in London und Tokio als Grafiker gearbeitet hat, als äußerst zurückhaltender Zeitgenosse, dessen Gestaltung sich nicht in den Vordergrund drängt. Mit klassisch-dezentem Strich vertraute er ganz auf Bild und Text – und verschaffte dem DUMMY-Magazin einen geradezu existenzialistischen Auftritt. Denn eins ist doch klar: Über das Nichts lässt sich viel philosophieren, nur modisch ist es garantiert nicht.
https://gunnarbauer.com
Autorin
„Was’n los?“ – „Nichts.“ Natürlich kenne sie als queere Person diesen Evergreen auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, schrieb uns die Dramatikerin und Performerin Laura Naumann (33). „Behandelt das Ganze doch lieber auf eine Art und Weise, die es den Leser:innen überlässt, die Geschlechter den Sprechenden zuzuordnen“, schlug sie vor. Überzeugt, keine stereotypen Rollen reproduzieren zu wollen, hat uns dann auch Lauras Vita. Hatte sie doch an der bekannten Uni in Hildesheim Kreatives Schreiben studiert und bereits zahlreiche Theaterstücke geschrieben. Wer könnte also besser geeignet sein als sie? Das große Drama ist diesem Pärchenzwiegespräch wohl immanent – bei allen Geschlechtern.

Fotograf
Künstler, Fotograf und Dokumentar – der Münchner Olaf Unverzart (49) ist vieles zugleich. Fotografie sei für ihn „eine wunderbare Erfindung, um einen Zugang zur Welt zu finden“. Und genau diesen Einblick in eine für viele Menschen fremde Welt ermöglicht Olaf, der an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert hat, mit seinem Projekt aus deutschen Gerichten. „Dafür müsste man was sehen“ lautet der dialektische Titel seiner Serie von Pressebildern, die durch künstlerische Verfremdung eine ganz eigene Qualität bekommen. Die Fotos zeigen Menschen, die im Gericht auf der Anklagebank sitzen und sich weigern, der Öffentlichkeit ihr Gesicht zu präsentieren.