Gefühle

Das Gespür für die Nöte der anderen, das Wahrnehmen von Ungerechtigkeit und das Zulassen von Mitgefühl sind die Voraussetzungen für eine Gesellschaft, in der die Schwachen in Krisenzeiten nicht noch schwächer werden. Gefragt ist neben staatlichem Umdenken auch mehr Empathie eines jeden Einzelnen. Empathie, die viele Menschen eher im Kino zulassen als im echten Leben.

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Inhalt

Ohne Gefühl / Ein Mann, der bei einem Unfall nicht nur sein Gedächtnis, sondern auch seine Emotionen verloren hat

Mitgefühl / Mein Freund sitzt in den USA in der Todeszelle – und ich bin für ihn da

Freundschaft / Zwei Jungs im Pott pfeifen auf alle anderen (auch auf ihre Eltern)

Sehnsucht / Trumps Mauer ist schon ganz schön hoch. Über ein Paar, das sich davon nicht aufhalten lässt

Leidenschaft / Dieses Mädchen hat die Anschauungen der Taliban mit einem Squashschläger zertrümmert

Liebe / Eine unfassbar starke Frau mit einem schwerbehinderten Sohn

Hingabe / Ade: Eine Fotografin hat ihre Eltern über Jahrzehnte beim Abschiednehmen fotografiert

Scham / Warum wird unser Autor eigentlich ständig rot? Ein Geständnis

Einsamkeit / Was ist denn bloß mir der Frau los, die jeden Tag auf der Straße steht und heult?

Traurigkeit / Wo an Brandenburger Alleen nur Holzkreuze stehen, erinnern in Chile regelrechte Pop-up-Mahnmale an verunglückte Autofahrer

Neid / Wir haben mal drei sexistische und rassistische Briten belauscht

Eifersucht / Ein Kopfschuss für die Rivalin: Wovon manche Frauen fantasieren, hat diese hier gemacht.

Schuld / Sündigen macht noch mehr Spaß, wenn man evangelikal erzogen ist

Demütigung / Dieser Maler verschwand einfach von der Bildfläche

Schmerz / Sie liebte Pferde und ihren Reitlehrer. Er liebte nur das Geld.

Rache / Alle Deutschen ermorden? Nach der Nazizeit schien das keine schlechte Idee

Hass / Noch mal langsam: An der Klagenmauer klagen ultraorthodoxe Männer über gläubige Frauen?

Mitarbeiter dieses Hefts

Bijan Dawallu

Art-Direktor

Nachdem Bijan in einer Art Liegeposition vor dem Rechner Stellung bezogen hatte, avancierte er schnell zu einer Art Dr. Feelgood, der die zum emotionalen Schmierentheater neigende Redaktion mit seinen wohltemperierten Layouts auskonterte. Bei traurigen Storys ließ er uns Hoffnung schöpfen, bei allzu erquicklichen bremste er den Übermut durch den subtilen Einsatz beruhigender Formelemente.

Wiebke Harms

Reporterin

„Sie sind doch bekloppt!“ So wurde Wiebke empfangen, als sie bei Marion und Jürgen Jonas vor der Tür in Hamburg-Nienstedten stand. Die ungewöhnliche Begrüßung war dem Butterkuchen geschuldet, den Wiebke für den Plausch mit dem Paar, das gleich zweimal – 1961 und 2019 – heiratete, in der Hand hielt. „Wollen Sie die lange oder die kurze Version hören?“, hieß es dann. Es wurden fast drei Stunden.

Katharina Kemme

Fotografin

Wo andere Menschen nur nervige Heranwachsende sehen, ahnt die Fotografin Katharina Kemme eine Geschichte, die sie gern erzählen würde. So war es auch im Fall von David und Robi, zwei Jungs, die durch das recht unwirtliche Herne stromern und auf bessere Zeiten warten – wobei sie noch keine Idee zu haben scheinen, dass es vor allem an ihnen liegt, wie diese Zukunft aussieht. »Obwohl sich die beiden ständig stritten«, so Katharina, »sind sie absolut aufeinander eingeschworen.«