Drogen
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Inhalt
Schöne Stoffe / Nur schauen, nicht schlucken: Drogen als Hingucker
So ein Shit / Die Drogenpolitik der Bundesregierung ist ein Horrortrip
Stoffel / Hasch Hour: Erinnerungen an den Dealer meiner Jugend
Breaking Mad / Die Story eines Flugzeuges, das voller Gras in Yosemite abstürzte
Endlich Kokain / Ein Auszug aus Joachim Lottmanns berauschendstem Roman
E-Moblity / So gelangte Ecstasy von den guten Leuten zum Techno-Mob
Vui zvui / Kotzen nach Maß: Bilder vom Oktoberfest
Mächtig hungrig / Bismarck war ein richtiger Regierschlund
Den Rahmen sprengen / Die Bibel ist wohl im Vollrausch entstanden. Aber was ist mit anderen Werken?
Im Rausch der Tiefe / Unter Bukarest findet man eine ganze Welt
Me, myself and high / Mit Drogen doktern wir an unseren Egos herum
Kauboy / Einer, der ständig an den Nägeln kaut, gesteht
Das kann man nicht schlucken / Die USA haben eine Opioid-Krise, jetzt könnte Deutschland drankommen
Insel der Verdammten / Der Krieg gegen Drogen hat die Philippinen krank gemacht
Mit der Muttermilch aufgesogen / Das Kind einer abhängigen Mutter kommt schon mit einem Jieper auf die Welt
Mitarbeiter dieses Hefts

Art-Direktorinnen
Dass Anna und Mona sich ausgerechnet am Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg kennengelernt und dort viel Zeit verbracht haben, hat sie ganz offensichtlich in eine gute Startposition gebracht, um für uns ein Drogenheft zu gestalten. Selbst den Rauschmitteln eher abhold haben sie, in den Lunchpausen von ihrem gemeinsamen damaligen Arbeitgeber Gestaltenverlag und nach Feierabend, an diesem Ort zumindest die drogengesättigte Atmosphäre tief inhaliert. So fanden sie zu einem wohldosierten Heftdesign, das eine gesunde Distanz hält zu diesem Sujet, das einen aber auch draufschicken und zerrütten kann.

Fotografin
Auf Einladung des Goethe-Instituts hat sich Matteo (32) zu einem Besuch des Oktoberfests in München überreden lassen. So richtig geweckt wurde Matteos Interesse erst, als das Wort „Kotzhügel“ fiel. Dorthin zögen sich viele Wiesn-Besucher zurück, hieß es, die dringend mal eine Auszeit von dem Kollektivbesäufnis bräuchten. Damit war für Matteo klar, dass ihn die Kehrseiten des Massenvergnügens mehr interessieren, als das vergnügte Innenleben der Bierzelte. Dass sich Menschen, wenn sie in Massen auftreten, merkwürdig verhalten, ist dem Italiener allerdings auch von zuhause wohl bekannt: Er lebt mitten im Touristentrubel von Venedig, wohin er vor vier Jahren aus seiner Heimatstadt Ravenna umgezogen ist.

Reporterin & Fotograf
Was uns an der Autorin Annina gleich sympathisch war: dass sie erst mal gar nicht so getan hat, als hätte sie mit ihrem Reportagevorhaben irgendein besonders hehres Ziel verfolgt. Ohne Plan und Auftrag heftete sie sich an die Fersen von zwei italienischen Fotografen, die bereits seit ein paar Monaten mit einer Gruppe Obdachloser in der Kanalisation unter dem Bukarester Hauptbahnhof zusammenlebten. Eine untertägige Parallelwelt von schwer Drogenabhängigen, die den Farbverdünner Aurolac schnüffelten. „Letztendlich wurde es für uns drei zu einer prägenden Grenzerfahrung mit der Ambivalenz von Rausch und Freiheit – und der gnadenlosen Zerstörungskraft von sogenannten ‚legalen‘ chemischen Drogen in einer hyperkapitalistischen Konsumgesellschaft“, resümiert Annina heute.