Die Werbung versprach das Paradies: „Fantastische Entspannung“ im „Wasserstraßen-Wunderland“. Die Prospekte verkauften den Florida-Traum: „Hier entsteht eine verzauberte Stadt. Durchschnittstemperatur: 18 Grad.“ Frei von Winter, Unruhen und Einkommensteuer. Cape Coral war das Amerika der Zukunft, mit nur 20 Dollar Anzahlung und weiteren 20 Dollar im Monat für ein 1.000 Quadratmeter großes Stück vom Himmel. „Einfach atemberaubend! Wie könnte es anders sein, wenn die Natur uns so großzügig beschenkt?“
Angelockt von der sonnigen Vision eines erschwinglichen Utopias, zog Familie Raso am 14. September 1960 von Pittsburgh nach Cape Coral. Damals gab es außer der Vision noch nichts. Die künftige Stadt bestand größtenteils aus unbewohnbarem Sumpfland, mit ein paar Dutzend Häusern an den wenigen unbefestigten Straßen und Schwärmen von Moskitos. „Wir waren Pioniere im Kombi statt im Planwagen“, erinnert sich Gloria Raso Tate. Sie war neun, als sie sich mit ihren drei Schwestern und einem Mischling namens Peppy auf der Rückbank drängte.
Sehr schnell stellten die Rasos fest, dass die Natur Cape Coral irgendwie doch nicht so großzügig beschenkt hatte. Sie erreichten die Stadt in derselben Stunde wie der Hurrikan Donna, der Südwestflorida mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern zerlegte. Ihre erste Nacht im Paradies verbrachten sie in einem Haus ohne Dach, zweifellos atemberaubend, wenn auch etwas anders als in der Werbung. „Meine Mutter sah den Sturm als Beweis dafür, dass wir nie nach Florida hätten ziehen sollen“, sagt Rose Tate. „Aber mein Vater dachte immer nur positiv. Er glaubte an seinen Traum, und davon konnte niemand ihn abbringen.“
Raso Tates Vater war sogar so überzeugt, dass er schon bald Top-Verkäufer beim Bauträger Gulf American wurde, der Zehntausende niedrig gelegene Grundstücke in Cape Coral an Traumsucher aus der ganzen Welt verkaufte. Die Firma wurde von Leonard Rosen gegründet, ein Marketinggenie aus Baltimore und Erfinder von Cape Coral, ein Visionär und Gauner. Er und sein Bruder Jack wurden mit einer Lotion reich, die gegen Haarausfall helfen sollte. Sie enthielt das von Schafen abgesonderte Wollfett Lanolin und wurde mit einer der ersten Dauerwerbesendungen und dem unsterblichen Spruch beworben: „Haben Sie schon mal ein kahles Schaf gesehen?“ Einbahnstraßen befuhr Rosen grundsätzlich in der falschen Richtung, bei Besprechungen mit seinen Bankern von der Wall Street trug er Tenniskleidung, zu Hause sang er: „Bad, bad Leroy Brown … Baddest man in the whole damn town …“
Die Brüder Rosen erkannten, dass sie auch Florida wie ein Wunderelixier verkaufen konnten: „Das Paradies der Reichen, erschwinglich für jeden.“ Sie begannen mit unwegsamem Mangrovensumpf und einem Palmendickicht, Redfish Point genannt, und nannten es Cape Coral. Ihre Bagger und Schaufellader gruben Furchen durch den Schlamm und luden den Aushub an den Ufern der neuen Kanäle ab, ungefähr eine Schwimmbeckenfüllung pro Minute. Das Ganze bebauten sie dann mit Häusern, ein Gewirr von Grundstücken mit Blick aufs Wasser, wo es bis dahin weder einen Blick aufs Wasser noch Grundstücke gegeben hatte. Es war die Geburtsstunde der guten alten Instant-Alchemie der Maklerbüros von Florida. Sicher, der Blick aufs Wasser verdankte sich vor allem der Drainage der Überschwemmungsgebiete, aber es glitzerte in der Sonne. Sicher, die Erschaffung des Paradieses bedeutete die Vernichtung der Natur, aber in der Werbung wurde die „Verbesserung“ der Landschaft angepriesen: „Dieses jungfräuliche Land wird zum Symbol menschlicher Leistung!“
Mit Anabolika zogen sie eine Instant-Stadt hoch
Wirklich neu war der Enthusiasmus der Rosens, mit dem sie Cape Coral ebenso begeistert anpriesen wie vorher ihre magischen Haarwuchsmittel. Sie verschenkten Häuser bei Gameshows, Telefonvermarkter wickelten rund um die Uhr junge Familien um den Finger, sie schickten Verkäufer nach Übersee, priesen das Paradies in London und Rom an, umgarnten Touristen in Floridas Hotels mit kostenlosen Steakessen, bei denen Verkäufer riefen: „Parzelle 19 ist verkauft!“ Und sie bezahlten Leute, die riefen: „Ich habe gerade eins gekauft!“
Potenziellen Kunden wurden kostenlose Übernachtungen im firmeneigenen Motel angeboten – die Räume waren verwanzt, damit die Verkäufer ihre Taktik individuell anpassen konnten –, und sie wurden zu „Fliegen und kaufen“-Rundflügen mit den Cessnas des Unternehmens eingeladen: Die Interessenten sahen, wie die Piloten Säcke mit Mehl abwarfen und damit Bauplätze reservierten. Manchmal bekamen diese Kunden morastige Grundstücke weit abseits der entwässerten Parzellen, eben dort, wo die Säcke gelandet waren.
„Cape Coral war genial inszeniert und katastrophal geplant“, sagt Gary Mormino, Florida-Historiker und Verfasser von „Land of Sunshine, State of Dreams“. „Mit Anabolika zogen sie eine Instant-Stadt hoch, der alles fehlte, was eine Stadt zum Funktionieren braucht.“
Die Rosens bauten für Cape Coral einen Yachtklub, einen schicken Pavillon mit dem größten Rosengarten des Landes und riesige Fontänen. Diese Anlagen sollten den Verkauf ankurbeln und potenziellen Bewohnern die Illusion einer funktionierenden Gemeinde vorgaukeln. Doch anfangs gab es in Cape Coral weder Schulen noch Kirchen und auch sonst nicht viel. „Supermärkte, Warenhäuser, Theater – all das finden Sie in der blühenden Stadt Fort Myers gleich um die Ecke!“
Heute ist Cape Coral die größte Stadt im am schnellsten wachsenden Ballungsgebiet der USA. Als die Rasos ankamen, lebten dort nicht mal 200 Einwohner, heute sind es 180.000. Seine tief gelegenen Sümpfe wurden durch Kanäle von immerhin 650 Kilometer Länge trockengelegt – mehr als in jeder anderen Stadt weltweit, und sie dienen nicht nur als Ablaufbecken bei Stürmen, sondern sie steigern auch den Wert der Immobilien. Die Wassergräben zerstörten Feuchtgebiete, Mündungsareale und die grundwasserführenden Schichten im Boden. Man ließ die meisten Mangrovenwälder fällen, den natürlichen Sturmschutz des Landes und zugleich Laich- und Fanggründe der Fischereiwirtschaft. Auch die Planung war ein Desaster, wurde Cape Coral doch ohne Wasser- und Abwasserleitungen projektiert, ohne Läden oder Büros, ohne Infrastruktur. Trotzdem strömten die Menschen nach Cape Coral. Die Erinnerungen einer Sekretärin von Gulf American erfassen das Wesen dieser Stadt: „Lies That Came True“ – Lügen, die wahr wurden. Die Lüge einer Zivilisation, die durch Ingenieurskunst aus einer wässrigen Wildnis gestampft wurde, eine verwirrende Traumlandschaft, geschaffen aus Gier, Betrug und größenwahnsinnigen Visionen, die es irgendwie in die dicht bevölkerte Wirklichkeit schaffte.
Miami und Tampa sind der Katastrophe so eben entkommen
Als das Land die Schäden beseitigt hatte, die der Hurrikan Irma im Sommer 2017 auf seinem Weg durch die Keys zur Südwestküste hinterließ, fragten sich manche Amerikaner, was zum Teufel 20 Millionen Menschen auf einer von Hochwasser und Stürmen bedrohten Halbinsel zu suchen haben, in einem früher fast menschenleeren Gebiet am Ende der Welt. Hätte der Hurrikan seine Richtung nur ganz leicht geändert, so wäre das vermutlich das Ende für Millionenstädte wie Miami oder Tampa gewesen.
Vielleicht lässt sich am Beispiel Cape Coral am besten einschätzen, ob Florida jemals seine irrsinnige Entwicklungs-, Politik- und Umweltgeschichte aufarbeiten kann, denn Cape Coral ist Florida en miniature: eine an die Halbinsel geklebte Halbinsel, der am wenigsten naturbelassene, am schlechtesten geplante, am verrücktesten wuchernde Teil eines nicht naturbelassenen, schlecht geplanten, verrückt wuchernden Staates. Daraus hat der Mensch eine in ihrer Künstlichkeit fast groteske Landschaft geformt: Seven Islands, ein Gebiet aus sieben perfekt rechteckigen Inseln, und Eight Lakes, ein aus acht perfekt rechtwinkligen Seen zusammengesetztes Stadtviertel. Und während ein großer Teil des Staates regelmäßig zwischen Dürre und Überschwemmung schwankt, gilt das noch viel mehr für Cape Coral. Im letzten Frühling war es so trocken, dass die Feuerwehr fürchtete, die Hydranten nicht mehr nutzen zu können, im Sommer dann erlebte die Stadt eine nie da gewesene Überschwemmung. Und der „heftigste Regen seit 50 Jahren“ fiel zwei Wochen vor Irma, dem schlimmsten Hurrikan seit 50 Jahren.
Während sich der Sturm näherte, simste Tate Rose mit ihren drei Schwestern, die 57 Jahre zuvor mit ihr auf dem Rücksitz gesessen hatten, und mit einer wenige Monate später geborenen Schwester, die natürlich auf den Namen Donna getauft wurde. „O nein, nicht schon wieder, das könnte das Ende von Cape Coral bedeuten“, schrieb Gloria. Aber Irma änderte ihre Richtung ganz leicht. Zwar reichte ihre Gewalt immer noch, das Stromnetz lahmzulegen, Deiche zu beschädigen und Raso Tates geschützte Veranda zu zerfetzen, doch die Stadt wurde nicht ertränkt. „Wir hatten Glück“, sagt sie. „Und das Leben geht weiter.“
Der Klimawandel hat ein neues Zeitalter mit höheren Flutwellen und schlimmeren Stürmen eingeläutet, und so erscheinen in Magazinen wie dem „New Yorker“ und dem „Rolling Stone“ immer wieder vorbereitete Nachrufe auf Florida als das neue Atlantis. Doch das Paradies ohne Zukunft fühlt sich immer noch wie das Paradies an, auch wenn seine Küsten verschmutzt und seine Brunnen ausgetrocknet sind. Fast seine ganze Geschichte hindurch galt Südflorida als flaches, sumpfiges, verseuchtes Terrain, als unbewohnbar. Aber dank Klimaanlagen, Mückenspray und moderner Wasseraufbereitung scheinen die Menschen lieber hier als im winterlichen Buffalo oder Cleveland zu leben. Cape Coral ist nach wie vor ein gutes Geschäft, und Tate Rose verkauft heute als Maklerin den gleichen Traum wie ihr Vater damals – und genauso leidenschaftlich wie er glaubt sie an diesen Traum.
Ein Paradies ohne Zukunft ist immer noch ein Paradies
Ob es einem gefällt oder nicht – Florida wächst weiter, denn die Babyboomer gehen in Rente, und die Sonne, die sie gegen das beginnende Rheuma brauchen, scheint dort immer noch am längsten. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Bundesstaat in der Bevölkerungsstatistik vom 27. auf den 3. Platz geschossen. Es ist der einflussreichste Swing State der USA, und wie prekär das Leben hier auch sein mag – der Staat wird seinen Status quo wahrscheinlich erhalten können, bis er von der Landkarte gefegt wird. Die Frage ist, wie er sich auf die drohende Überbevölkerung vorbereitet und wie die Fehler der Vergangenheit korrigiert werden.
Die Region Cape Coral verzeichnete zwei Jahre nacheinander das rasanteste Bevölkerungswachstum der USA. Viele neue Bewohner empfinden die Stadt wie eine subtropische Version ihrer nördlichen Vororte und Dörfer, eine Stadt mit dem Flair einer Kleinstadt plus Sonnenschein und Landestege hinter den Häusern. Das Problem der fehlenden Infrastruktur hat sich mittlerweile abgemildert, ist aber immer noch spürbar. Anders als kleinere, aber bekanntere Nachbarn wie Fort Myers und Naples hat Cape Coral weder ein College noch ein Stadion, weder Konzernzentralen noch echte Touristenattraktionen, nur ein einziges Luxushotel, eine „City“ ohne Zentrum und kaum gewerbliche Steuereinnahmen. Der größte Teil der Stadt wirkt wie eine bewachte Wohnanlage ohne Wachposten. Häufig wird Cape Coral als Cape Coma verspottet.
Marni Sawicki, Bürgermeisterin von Cape Coral, ist die erste Frau im Amt, ihr Büro ist mit Frauenpower-Totems übersät, zum Beispiel einem pinkfarbenen Feuerwehrhelm. Es ist etwas irritierend, dass diese verschlafene, rückwärtsgewandte republikanische Schlafstadt eine blonde demokratische Bürgermeisterin hat, die kein Blatt vor den Mund nimmt, ein „Liebe besiegt alles“-Tattoo auf der Schulter trägt und dazu Heilquarz auf ihrem Schreibtisch stellt. Während des Hurrikans Irma meditierte sie in ihrem Lagezentrum. „Ich bin nicht das, was man hier gewöhnt ist“, sagt Sawicki, 47 Jahre alt und Mutter zweier Collegestudenten. „Ich wollte ein paar Sachen verändern, das war nicht gerade leicht.“
In Sawickis Augen leidet Cape Coral hauptsächlich unter der Monokultur von Einfamilienhäusern, verschärft durch eine politische Kultur, die vor langfristigen Investitionen zur Belebung der Stadt zurückscheut. Deshalb kandidierte sie nur drei Jahre nach ihrem Umzug nach Cape Coral für das Bürgermeisteramt und versprach, die Wirtschaft zu diversifizieren und die Infrastruktur zu verbessern. Sie schlug den Amtsinhaber mit wenigen Stimmen Vorsprung und begann nach einer langwierigen und verbitterten Nachzählung den Kampf für ihre Vorhaben. Aber es ist schwer, eine politisch polarisierte Schlafstadt zu ändern.
Sawicki erzählt von Rentnern, die auf Kosten von Jugendprogrammen lautstark zusätzliche Boccia-Bahnen fordern, oder „EGBAs“ (ihr privates Kürzel für „Einwohner gegen beinahe alles“), die unbedingt wollen, dass die Stadt langweilig bleibt. Sawicki hat ein Pilotprogramm durchgeboxt und den Bars im verschlafenen Stadtzentrum Öffnungszeiten bis vier Uhr morgens genehmigt, was Besucher von außerhalb anzog, doch nach einem Jahr beendete der Stadtrat das Experiment. Man hätte zusätzliche Ordnungshüter gebraucht, aber die Gegner der Bars wollten keine weiteren Polizisten einstellen.
Cape Coral teilt das Schicksal mit vielen Orten in den USA, in denen viele Reiche leben, denn die werden vor allem durch niedrige Steuern angelockt. Steuern, die dann bei der Stadtentwicklung fehlen. Gesunde Städte streben eine Gewerbesteuerquote von mindestens 30 Prozent an, in Cape Coral sind es nur 8 Prozent. Sawicki hat sich intensiv bemüht, die Rate auf 12 Prozent zu steigern, mit einem neuen Fresh Market und einer Rennbootwerft, die kurz vor der Eröffnung steht. Aber die meisten ihrer Visionen sind Visionen geblieben. Fünf der in ihrer Amtszeit projektierten sechs Mehrfamilienhäuser wurden abgelehnt. „Die Einwohner gingen auf die Barrikaden, weil wir solche Leute nicht in die Stadt lassen dürfen“, sagt sie. „Seltsam!“ Immerhin gibt es nun eine Anlage, in der ungenießbares Wasser aus tiefen Schichten zu Trinkwasser aufbereitet wird. Das hochmoderne, 92 Millionen Dollar teure Aufbereitungssystem wurde installiert, nachdem Cape Coral während des letzten Wirtschaftsbooms fast auf dem Trockenen saß. Die Anlage kann 400.000 Einwohner versorgen und funktionierte auch während des Hurrikans Irma so gut, dass Cape Coral als eine von wenigen Kommunen die Einwohner nicht auffordern musste, ihr Trinkwasser abzukochen.
Selbst wenn Florida den politischen Willen zu nachhaltigen Investitionen aufbringen würde, wäre es schwierig, Cape Coral und andere Städte in hochwassergefährdeten Gebieten nachträglich anzupassen – das gilt von Deltona bis Port St. Lucie und Marco Island, dem Ferienresort, wo Irma aufs Land traf. Ein großer Teil von „Golden Gate Estates“, ein von Gulf American außerhalb von Naples geplantes Projekt, wird gerade wieder in eine Auenlandschaft zurückgebaut, als Teil eines 16 Milliarden teuren Plans zur Renaturierung der Everglades. Der Grund war allerdings, dass nur wenige den falschen Versprechungen über Golden Gate glaubten – „ein neuer, wunderbarer Lebensstil“ – und Gulf American auf sehr viel unbebautem Land sitzen blieb, das der Natur zurückgegeben werden konnte.
Wahrscheinlich werden diese Gemeinden noch mehr Bewohner anziehen und sich irgendwie durchlavieren. Ihre Wirtschaft erinnert an ein Schneeballsystem: Ständig kommen neue Gartenplaner und Trockenbauer hinzu, deren Jobs davon abhängen, dass sie noch mehr Gartenplaner und Trockenbauer anlocken. Und häufig spiegelt sich in ihrer Politik die in der Rechten verbreitete Einstellung zum Klimawandel und die Ablehnung der Landschaftsplanung. Ray Judah, der sich als Anhänger der republikanischen Politik sieht, wie sie von Teddy Roosevelt verkörpert wurde, und der mehr als 20 Jahre im für Cape Coral zuständigen Bezirksausschuss saß, stand mit seinem Umweltbewusstsein ziemlich allein. Er forderte, sich mit dem Steigen des Meeresspiegels auseinanderzusetzen und deutlich vor der dichten Besiedlung der Risikogebiete zu warnen. Daraufhin wurde er als Ökoradikaler beschimpft und abgewählt. Seine Warnungen vor Überbevölkerung in gefährdeten Gebieten seien einfach untergegangen, das Schweigen über das Klima ohrenbetäubend. „Hierzulande machen wir genau das Gegenteil von Nachhaltigkeit“, sagt Judah. „Wir warten einfach auf die nächste Katastrophe.“
Laut „Forbes Magazine“ liegen dieses Jahr 9 der 25 am schnellsten wachsenden Städte in Florida, weil viele Menschen gern so eine Aussicht hätten und nicht so viele Menschen sich für den Wasserspiegel im Lake Okeechobee interessieren. Vielleicht kommt das Ende für Florida, aber schließlich kommt das Ende für uns alle. Warum soll man davor nicht so viel Zeit wie möglich da leben, wo es warm ist?
Aus dem Englischen von Elisabeth Thielicke