Krach
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Inhalt
Der Krawall ist die Message / Über die Radaubrüder und Krawallschachteln im Internet
Zum Schreien / Ostkreuz-Fotograf Jörg Bürgern hat auf Demos draufgehalten
Auf nach Rabatzistan / Tränengas und Prügelei im Parlament: Auf dem Balkan wird es schon wieder brenzlig
Bomba / Männer, die mit Hämmern auf Dynamit hauen, sind ein gutes Fotomotiv
Das große Rumoren / Verbrennt alle Klaviere und vergesst Bach! Gar keine schlechte Idee, was die futuristischen Komponisten so von sich gaben
Ach, diese Fiepen, dieses entsetzliche Fiepen / Sich bei einem Konzert der Swans die Ohropax rauszuholen ist schön doof
Black Metal / Vergesst Wacken. In Botswana steigt die wahre Healy-Metal-Sause
Fight Club / In China liebt man es, wenn sich Grillen boxen. Und man setzt viel Geld auf die Heuschreckenkämpfe
Fast & Furious / Lasst alle Zivilisation fahren: Warum ein Taxifahrer mit einem Mann auf der Motorhaube und 125 km/h durch Zürich fuhr
Kraterstimmung / Eins muss man Bomben lassen. Sie machen schöne Löcher
Mitarbeiter dieses Hefts

Artdirektor
Als DUMMY-Herausgeber Oliver Gehrs an der Berliner Universität der Künste einen Lehrauftrag übernahm, stellte man ihm den künstlerischen Mitarbeiter Bernd Grether (37) zur Seite, der das Seminar auch allein hätte leiten können. Mit gutem Gespür für das Miteinander von juvenilem Modernisierungswahn und den unverhandelbaren Geboten des editorial design sorgte er für geglückte Semesterarbeiten und glückliche Studenten. Der Mann weiß die Regler zu bedienen, spürt, ja erschnuppert, wo es im Heft brenzlig werden darf und wo es Feuer zu löschen gilt. Ohne laut zu sein, eine Wirkung zu erzielen, das war genau das, was wir fürs „Krach“-Heft wollten.
http://berndgrether.de
Autorin
Dass es keine einfache journalistische Aufgabe würde, war Annett Scheffel (30) schon klar, als wir mit der Idee einer Reportage über Frauenhäuser auf sie zukamen. Und tatsächlich gestaltete es sich zunächst schwierig, wollte doch keine der Frauen ihr Schicksal teilen, als sich Annett bei einer Hausversammlung eines Frauenhauses vorstellte. Schließlich meldete sich eine stille Frau – Alina heißt sie in der Reportage. „Es hat mich irre berührt, wie sich Alina geöffnet hat“, resümierte Annett später. Vor allem, weil es das erste Mal war, dass die junge Frau überhaupt jemandem ihre traurige Geschichte erzählte. Aber auch Alina war voller Empathie der Reporterin gegenüber, als diese wissen wollte, warum sie in das Gespräch eingewilligt habe: „Du hast mir ein bisschen leidgetan, weil du ja auch deinen Job machen musst.“

Fotograf
Einen Monat lang trieb sich Jörg Bürgern (37) für uns auf den unterschiedlichsten Protestmärschen herum und machte dort Bilder skandierender, schreiender und krakeelender Menschen. Am besten und lautesten, sagt Brüggemann, war die Demo für Behindertenrechte. „Die hatten eine große Soundanlage und haben dauernd Hits gespielt. Dschinghis Khan und solche Sachen. Es war eine Riesenparty.“ Finster wurde es erwartungsgemäß bei Pegida in Dresden, wo Brüggemanns deutsche Staatsangehörigkeit infrage gestellt wurde, weil er die Nationalhymne nicht mitsang. Die Porträts, die er von seiner Reise mitbrachte, entkräfteten am Ende jedoch so manches Vorurteil. Ohne Parolen und Plakate ist kaum zu erraten, wofür oder wogegen jemand Stimmung machen will.