Pfusch

Keinen Mist zu machen – das ist schon sehr deutsch. Die schiere Anzahl der Begriffe, die die Sprache für Pfusch aller Art bereit hält, grenzt fast an Exorzismus: Da gibt es Quacksalber, Schlamper, Lobhudeler, Schluderer und Murkser. Genug Protagonisten, um ein Magazin daraus zu machen. Schön wäre es, wenn man nach Lektüre zur Einsicht gelangt, dass das Verhältnis zwischen Einsatz und Ergebnis stimmen muss. Man könnte es die Pfusch-Life-Balance nennen.

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Inhalt

Obi et Orbi

Obi et Orbi – ein Gespräch mit dem Soziologen Sacha Szabo über den Heimwerkerwahn

Die haben Schuppen / Diese zusammengeschusterten Häuser haben Stil

Niemand hat die Absicht, eine Arbeit zu verrichten / Zum 25sten der Wende: Nirgendwo wurde so gehudelt wie in der DDR

We need content! / Die schwierigsten Themen haben wir nach Indien ausgelagert. Da sind die Journalisten auch nicht schlechter

Großes Kino / In Ghana gibt es wunderbare Filmplakate, auf denen man keinen einzigen Schauspieler erkennt

Man muss es mögen / Häuser, Fenster, Badezimmerarmaturen: In England ist alles ein bisschen schrottig

Palo Alto, we have a problem / Google hat echt komische Ansichten

Endlager please / Rot-grün hinter den Ohren: In NRW will man Castoren in die USA schicken

Guillaume & Sonia / Ein Fotografin hat dokumentiert, wie sich ihr Bruder und seine Frau zu Tode saufen

Die Verschlimmbesserung der Welt / Malawi ist ein gutes Beispiel für internationales Missmanagement

Geschenkt / Eine Uhr von Panerai ist teuer und dennoch nicht so gut. Zumindest nicht die an meinem Handgelenk

Eine Bombenstory / Iraker und Afghanen ließen sich Bombendetektoren andrehen, die nicht funktionieren

Nicht tot, nicht lebendig / Beim industriellen Schlachten wird herzzerreissend geschlampt

Weg vom Fenster / In Nordirland sind viele Gemeinden am Ende. Aber das sieht man nicht.

Brust raus / Unsere Autorin ließ sich ihren Busen machen – leider mit Billigimplantaten

Was denkt ihr euch denn / Schopenhauers Schimpftiraden passen gut zu den heutigen Journalisten und Buchautoren

Mitarbeiter dieses Hefts

Jonas Natterer und Falko Ohlmer

Artdirektion

Der Tiroler Layoutbursch Natterer (vormals bei NEON) und das metrosexuelle Raubein Ohlmer (Mitgründer der Agentur Arndt Benedikt) passten prima zum Redaktionsorganismus. Und zwar vom Start weg. Allein, wie Jonas und Falko immer mal wieder auflachend vor dem Rechner saßen, um wunderbare, zum Themen passende Trouvaillen wie die Filmplakate aus Ghana zu entdecken. Und wir bitten Sie: Wer lässt sich schon einen bärtigen Maiskolben auf den Unterarm tätowieren wie der Kollege Ohlmer. Da konnte also nix schiefgehen.

Prof. Anthony King, B. C. Minnie, Linah Ivy & Piyush Ajmani

Niedriglohn-Journalisten

Für manche, teils abstruse Geschichten fehlte Geld und Zeit, um ihnen auf den Grund zu gehen. Also beschlossen wir, so zu handeln, wie es die Großen tun. Wir rechneten die Sache durch und lagerten unsere Arbeit ins Ausland aus. Über eine Internetplattform heuerten Autoren aus Indien, Südafrika und Kenia an. Für einen Bruchteil der hierzulande üblichen Journalistenhonorare lieferten sie uns schließlich die gewünschten Storys – in einer, wie wir finden, in jeglicher Hinsicht erstaunlichen Qualität.