Familie

Es ist natürlich kein Zufall, dass dieses Heft zur Weihnachtszeit an den Kiosk kam. Im heimeligen, von kleinen Symbolen und Zeichnungen gespickten Grafikdesign von Jindrich Novotny versammelten wir Geschichten über die guten und schlechten Seiten des Familienlebens. Franz Kafka durfte eine gekürzte Version seines berühmten "Briefes an den Vater" beisteuern, ein paar Vögel ihre Nester und Ralf Grauel kehrte in den Schrebergarten seiner Eltern zurück. Wir machten eine Famlienaufstellung, ließen uns die Erinnerungen an eine gefährliche Grenzüberquerung erzählen und besuchten ein paar einsame Junggesellen. Eigentlich schade, dass diese Ausgabe nur einmal erschienen ist.

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Inhalt

Womit hab’ ich das verdient?

So eine Scheiße: Jetzt wird mein Junge konservativ

Na, altes Haus

An den Ort seiner Kindheit zurückzukehren, kann ganz schön weh tun

Und jetzt alle zusammen / Falsche Gefühle auf echten Familienporträts und umgekehrt

Das Kind meines Feindes / In Argentiniens Diktatur wurden Kinder ermordeter Regimegegner linientreuen Familien übergeben

Abrechnung eines Sohnes / Franz Kafka war mit seinem Vater nicht so glücklich

Sei mein Schmerz / Familienaufstellungen sind was für esoterische Spinner? Was für ein Unsinn

Wahlverwandtschaften / Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, dass alle gleich herumrennen?

Von schlechten Eltern / Wer in den USA ein Kind verliert, kann wegen Mordes verurteilt werden

Ganz schön krank / Friedrich Nietzsches Schwester hatte wirklich einen schweren Schaden

Zuhaus ist es am schönsten / Diese Vögel machen uns vor, wie man sich’s gemütlich macht

Die Grenzen der Liebe / Eine Flucht aus der DDR war schon riskant genug, aber einer, der wieder zurückklettert, schießt den Vogel ab

Sie glauben, dass ich Millionär bin / Wie ein Fußballer aus der Zweiten Liga seinen Clan in Kolumbien durchbringt

Nur du allein / Hausbesuch bei Junggesellen

Bummbumm / Onkel Dietrich ist endlich ausgezogen – mit 63

Wo seid ihr denn? / Der Suchdienst des Roten Kreuzes bringt mit deutscher Gründlichkeit Familien zusammen, die getrennt wurden

Primat der Wissenschaft / Wenn wir von den Affen abstammen, müssten wir doch mit ihnen reden können. Die Geschichte eines Experiments

Wer hat’s erfunden? / Hier geht es nicht um Kräuterbonbons, sondern um Zwangssterilisation in der Schweiz

Meine Schwester / So sieht es aus, wenn ein geliebter Mensch an Krebs stirbt

Gehen Sie bitte auseinander ! / Sorry, Papst Benedikt: Auf Malta kann man sich seit diesem Jahr scheiden lassen

Verführerhauptquartier / Um neue Mitglieder für die Sekte „the family“ zu rekrutieren, setzte man auf Sex

Family Pizza / Das Salami-Experiment: Künstlerkochen und Sahnehäubchen haben schon immer zusammen gepasst

Mitarbeiter dieses Hefts

Jindrich Novotny

Artdirektion

Während Jindrich die Redaktion mit Schnurren über seine böhmische Abstammung bei Laune hielt, ließ er dem Heft eine heimelige, schmökerige Optik angedeihen und seinem Faible für kleine Spielereien freien Lauf. Wie familiär Jindrich aber wirklich ist, zeigte sich am Wochenende vor Drucklegung. Im allergrößten Produktionsstress meldete sich Jindrich ab, um den Samstag mit den Schwiegereltern zu verbringen.

https://jindrichnovotny.de

Henrik Malmström

Fotograf

Manchmal warfen sein Bruder und sein Vater dem Künstler Henrik Malmström (28) genervte Blicke zu, wenn er mal wieder die Kamera bei ihren Besuchen im Krankenhaus auspackte. Es kam ihnen wohl pietätlos vor. Im Nachhinein sind alle in der Familie Malmström jedoch froh, dass Henrik den Kampf seiner Schwester mit dem Gebärmutterkrebs so schonungslos dokumentierte.

https://www.henrikmalmstrom.com

Katrin Weber-Klüver

Autorin

Eigentlich ist Katrin Weber-Klüver (45) ein großer St.Pauli-Fan, aber für die Geschichte über die Familienbande des Fußballspielers John Jairo Mosquera musste sie nach Berlin-Köpenick zum Zweitligisten FC Union. Dort drang Weber-Klüver so tief in den Rechercheraum ein, dass sie eine weitverbreitete Mosquera-Legende entsorgte: in deutschsprachigen Kurzbiografien (u.a. Kicker, Wikipedia) steht überall, dass Mosqueras Karriere beim nordkolumbianischen Verein Atletico Junior begann – einem Verein, bei dem er nach eigener Erinnerung niemals gespielt hat.